LINSE - Lichtspielkunst in Segeberg

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2025

Archiv 2025

Alle Filme liefen im CinePlanet5, Oldesloer Straße 34, Bad Segeberg (Tel.: 04551-7100).
Di 7. Januar 17.30 und 20 Uhr
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Zwei zu eins

Komödie

Regie: Natja Brunckhorst

mit: Sandra Hüller (Maren) · Max Riemelt (Robert) · Ronald Zehrfeld (Volker) · Peter Kurth (Markowski) · Martin Brambach (Lunkewitz)

Deutschland 2024 | 115 Minuten | ab 6

Nach der Wende ist die Bevölkerung von Halberstadt damit beschäftigt, ihr Ost-Geld in D-Mark umzutauschen, als vier Menschen auf einen Stollen stoßen, in dem die DDR-Regierung die alte Währung eingelagert hat. Das clevere Quartett wittert seine Chance und will der Gerechtigkeit auf ihre Weise nachhelfen. Anfangs funktioniert die solidarische Gemeinschaft noch, doch dann funkt die Gier der Einzelnen dazwischen. Die Schauspieler, die vornehmlich aus der ehemaligen DDR stammen, treffen in dieser lässigen Wendekomödie den richtigen Zungenschlag; der Tonfall des Films selbst gerät indes allzu harmlos und forciert leichtherzig. Im Blick aufs DDR-Erbe scheut er überdies Ambivalenzen. - Ab 14.

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Di 14. Januar 17.30 und 20 Uhr
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Führer und Verführer

Drama

Regie: Joachim Lang

mit: Robert Stadlober (Joseph Goebbels) · Franziska Weisz (Magda Goebbels) · Fritz Karl (Adolf Hitler) · Sascha Goepel (Fritz Hippler) · Katia Fellin (Lida Baarová)

Deutschland 2023 | 136 Minuten | ab 12

In einer Mischung aus Spielszenen, historischem Bildmaterial und Aussagen von Zeitzeugen widmet sich ein Film dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels. Über den Zeitraum von 1938 und 1945 zeichnet er dessen Rolle beim Aufbau einer Propaganda-Maschinerie nach, die der Kriegs- und Vernichtungspolitik des Nazi-Staats den ideologischen Unterbau lieferte. Dabei verfolgt der Film die These, dass erst Goebbels’ Manipulation und Inszenierung von Bildern, Reden und Aufmärschen den Erfolg der Nazis sicherstellte, verzettelt sich aber zwischen hölzernen Nachstellungen und wenig tiefschürfender Analyse. Auch eine überzeugende Übertragung auf „Fake News“-Strategien der Gegenwart bleibt der Film durch seine biedere Machart schuldig. - Ab 14.

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Di 21. Januar 17.30 und 20 Uhr
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Der Buchspazierer

Drama

Regie: Ngo The Chau

mit: Christoph Maria Herbst (Carl Kollhoff) · Yuna Bennett (Schascha) · Ronald Zehrfeld (Schaschas Vater) · Edin Hasanovic (Mister Darcy) · Hanna Hilsdorf (Effi Briest)

Deutschland 2023 | 98 Minuten | ab 6

Ein alter Mann beliefert seine Kundschaft schon seit vielen Jahren zu Fuß mit Büchern. Eines Tages heftet sich ihm ein vorwitziges Mädchen an die Fersen, das ihn begleiten will. Nach einer Weile findet er daran sogar Gefallen, und als er seinen Job verliert, erweist sich die ungewöhnliche Freundschaft sogar als Rettungsanker. Die Verfilmung eines Unterhaltungsromans kreist um die Leidenschaft fürs Lesen, handelt im Kern aber vom Verlust wichtiger Bezugspersonen und der rasanten Veränderung der Gesellschaft. In seiner heiteren, gefälligen Ästhetik findet der Film dafür aber keine geeigneten Ausdrucksmöglichkeiten. - Ab 12.

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Di 28. Januar 17.30 und 20 Uhr
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The Substance

Drama

Regie: Coralie Fargeat

mit: Demi Moore (Elizabeth Sparkle) · Margaret Qualley (Sue) · Dennis Quaid (Harvey) · Gore Abrams (Oliver) · Hugo Diego Garcia (Diego)

Großbritannien/USA 2024 | 141 Minuten | ab 16

Eine alternde Schauspielerin, die beruflich aufs Abstellgleis geschoben wird, injiziert sich eine dubiose Substanz. Mit deren Hilfe „gebiert“ sie eine junge, sexy Version von sich selbst, die als zweites Ich parallel mit ihr lebt. Bald stehen die beiden jedoch in Konkurrenz: Die junge Frau legt eine rasante Karriere im Fernsehen hin, die alte ist eifersüchtig, beide sabotieren sich gegenseitig. Die Bilder des satirischen Films betonen zunächst so detailliert wie ausufernd Alter und Jugend, weibliche Schönheit oder Hässlichkeit und tragen dick auf, um Sexismus und Patriarchat vorzuführen. Auf Dauer gerät die überlange Farce allerdings zu repetitiv, bevor sich im Finale die geballte Kraft des Splatter-Genres entlädt. - Ab 18.

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Di 4. Februar 17.30 und 20 Uhr
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Es liegt an dir, Chéri

Komödie

Regie: Florent Bernard

mit: Charlotte Gainsbourg (Sandrine Leroy) · José Garcia (Christophe Leroy) · Lily Aubry (Loreleï Leroy) · Hadrien Heaulmé (Bastien Leroy) · Louisa Baruk (Melha Nayeb)

Frankreich 2024 | 104 Minuten | ab 12

Ein französisches Ehepaar hat sich in zwanzig gemeinsamen Jahren auseinandergelebt, was der Mann aber nicht wahrhaben will. Um eine Trennung abzuwenden, organisiert er einen Kurztrip mit Gattin und den beiden fast erwachsenen Kindern an Orte, die im Leben der Familie eine wichtige Rolle spielten. Doch die nostalgische Reise betont die Probleme eher, als dass sie den familiären Zusammenhalt stärken würde. Die nur mäßig amüsante Komödie ist mit allerhand Missgeschicken und Zwischenfällen überladen und findet keine Balance zwischen gesellschaftlichen Fragestellungen, Humor, Gefühlen und Tempo. - Ab 14.

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Di 11. Februar 17.30 und 20 Uhr
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Emilia Pérez

Drama

Regie: Jacques Audiard

mit: Karla Sofía Gascón (Emilia Pérez) · Zoe Saldana (Rita Moro Castro) · Selena Gomez (Jessi del Monte) · Édgar Ramírez (Gustavo) · Adriana Paz (Epifania)

Frankreich/USA/Mexiko 2024 | 133 Minuten | ab 12

Ein berüchtigter mexikanischer Kartell-Boss heuert eine Anwältin als Helferin für einen außergewöhnlichen Dienst an: Der insgeheim transsexuelle Verbrecher will eine geschlechtsangleichende Operation durchführen lassen, seinen Tod vortäuschen und fortan sorglos als Frau leben. Tatsächlich gelingt der Plan. Doch die gewaltsame Vergangenheit bleibt auch in der neuen Identität nicht außen vor. Die skurrile Geschichte schlägt erzählerisch zahlreiche melodramatische Haken, bleibt im Einbezug der Kartellgewalt aber realistisch grundiert und gleitet auch nicht dadurch ins Märchenhafte ab, dass die Handlung durch zahlreiche Gesangs- und Tanzeinschübe als Musical präsentiert wird. Im Kern kreist der formal beeindruckende Film durchaus fatalistisch um die Unmöglichkeit, dem eigenen Schicksal zu entfliehen. - Sehenswert ab 16.

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Di 18. Februar 17.30 und 20 Uhr
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Die Saat des Heiligen Feigenbaums

Drama

Regie: Mohammad Rasoulof

mit: Missagh Zareh (Iman) · Soheila Golestani (Najmeh) · Mahsa Rostami (Rezvan) · Setareh Maleki (Sana) · Niousha Akhshi (Sadah)

Iran/Frankreich/Deutschland 2024 | 167 Minuten | ab 16

Ein iranischer Jurist wird zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran berufen, was auch das Unterschreiben von Todesurteilen beinhaltet. Während der blutigen Proteste gegen den Tod der Jugendlichen Jina Mahsa Amini im September 2022 kommt es jedoch auch innerhalb der Familie zu Spannungen. Als die Waffe des Richters verschwindet, glaubt er, dass eine seine Töchter dahintersteckt, und beginnt seine Angehörigen zu terrorisieren. Ein zuerst im gemächlichen Tempo sorgsam erzähltes Familiendrama, das sich zusehends zum Paranoia-Thriller wandelt, der in ein intensives Finale mündet. Indem der Film sich von den Kompromissen des iranischen Autorenkinos entfernt und immer wieder Handyaufnahmen von den Protesten aufgreift, klagt er nicht nur das Regime an, sondern distanziert sich zugleich von der bislang vorherrschenden Filmästhetik. - Sehenswert ab 16.

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Di 25. Februar 17.30 und 20 Uhr
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Konklave

Thriller

Regie: Edward Berger

mit: Ralph Fiennes (Kardinal Lawrence) · Stanley Tucci (Kardinal Bellini) · John Lithgow (Kardinal Tremblay) · Isabella Rossellini (Schwester Agnes) · Lucian Msamati (Kardinal Adeyemi)

USA/Großbritannien 2024 | 121 Minuten | ab 6

Nachdem der Papst unter nicht ganz geklärten Umständen gestorben ist, leitet einer der Kardinäle die Vorbereitungen zur Wahl eines Nachfolgers. Unter den aus aller Welt angereisten Kardinälen brechen beim Konklave weltanschauliche Gräben auf. Im Kampf um die Macht wird intrigiert und betrogen. Der enorm spannende Thriller verknüpft seine Handlung geschickt mit aktuellen kirchenpolitischen Debatten. Kamera, Musik- und Tonspur kreieren dabei eine Atmosphäre anhaltender Beklemmung, die souverän mit leichteren Momenten ausbalanciert wird. Auch die vielschichtigen, herausragend gespielten Figuren überzeugen. Ein fesselnder, bildgewaltiger Film, der primär von menschlichen Abgründen und nicht von Glaubens- oder kirchlichen Fragen handelt. - Sehenswert ab 14.

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Di 4. März 17.30 und 20 Uhr
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Die leisen und die großen Töne

Komödie

Regie: Emmanuel Courcol

mit: Benjamin Lavernhe (Thibaut Desormeaux) · Pierre Lottin (Jimmy Lecocq) · Sarah Suco (Sabrina) · Clémence Massart (Claudine) · Ludmila Mikaël (Mme Desormeaux)

Frankreich 2024 | 104 Minuten | ab 0

Ein erfolgreicher Dirigent erkrankt an Leukämie und erfährt bei der Suche nach einem Knochenmarkspender, dass er adoptiert wurde und in einem nordfranzösischen Ort einen Bruder hat. Zuerst scheinen er und der vom Leben nicht beschenkte Hilfsarbeiter wenig Berührungspunkte zu haben. Doch dann finden sie eine gemeinsame Basis in der Musik, da der jüngere Bruder als Posaunist in einer Blaskapelle spielt. Vor einem lokalen Wettbewerb kommt die Hilfe des Dirigenten gerade recht. Eine Mischung aus anrührendem Geschwisterdrama und Komödie vor realistischem sozialem Hintergrund, in der mit viel Emphase die zusammenführende Kraft der Musik beschworen wird. Neben den ausgezeichneten Schauspielern besticht auch die mitfühlende Zeichnung einer marginalisierten Region. - Sehenswert ab 14.

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Di 11. März 17.30 und 20 Uhr
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Here

Drama

Regie: Robert Zemeckis

mit: Tom Hanks (Richard) · Robin Wright (Margaret) · Paul Bettany (Al) · Kelly Reilly (Rose) · Michelle Dockery (Mrs. Harter)

USA 2024 | 104 Minuten | ab 0

In einer einzigen starren, unbewegten Einstellung blickt eine Kamera von links oben auf das Wohnzimmer eines Hauses, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg mehrere Generationen einer Familie leben. Im Zentrum steht ein junger Mann, der eigentlich Maler werden will, doch dann seine schwangere Jugendfreundin heiratet und als Versicherungsagent arbeitet. Die Dinge des Lebens werden in banalen Dialogen verhandelt, und auch die Bewohner des Hauses bleiben mit ihren Alltagserfahrungen eigentümlich blass und konturlos. Die strenge, unfilmische Inszenierung zwingt eine einzige Perspektive auf und wirkt auf Dauer langweilig. - Ab 14.

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Di 18. März 17.30 und 20 Uhr
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In Liebe, Eure Hilde

Biopic

Regie: Andreas Dresen

mit: Liv Lisa Fries (Hilde Coppi) · Johannes Hegemann (Hans Coppi) · Lisa Wagner (Anneliese Kühn) · Alexander Scheer (Pfarrer Harald Poelchau) · Emma Bading (Ina Ender-Lautenschläger)

Deutschland 2024 | 125 Minuten | ab 12

Ein biografisches Drama um die NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi (1909-1943), die zusammen mit ihrem Mann Hans zur „Roten Kapelle“ gehörte. Der Film zeichnet ihre letzten Lebensmonate von der Verhaftung 1942 über die Haft im Frauengefängnis Barnimstraße, wo sie einen Sohn zur Welt bringt, bis zur Hinrichtung durch das Fallbeil in Berlin-Plötzensee nach. Die Montage kreuzt dies a-chronologisch mit Impressionen aus der Vorgeschichte des Paares. Der hoffnungs- und lebensvolle Erzähltonfall dieser Rückblenden, die in der Seenlandschaft um Berlin angesiedelt sind, dient als markante Kontrastfolie zur erschütternden Passionsgeschichte, die Coppi ohne Effekthascherei als Opfer- und Märtyrerinnenfigur zeichnet, an deren Schicksal sich die Unmenschlichkeit des NS-Regimes offenbart. - Sehenswert ab 14.

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Di 25. März 17.30 und 20 Uhr
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The Apprentice - The Trump Story

Biopic

Regie: Ali Abbasi

mit: Sebastian Stan (Donald Trump) · Jeremy Strong (Roy Cohn) · Maria Bakalova (Ivana Trump) · Martin Donovan (Fred Trump sr.) · Ben Sullivan (Russell Eldridge)

Kanada/USA/Dänemark/Irland 2024 | 123 Minuten | ab 12

In den 1970er-Jahren lernt der Immobilien-Erbe Donald Trump den wegen seiner Skrupellosigkeit gefürchteten Anwalt Roy Cohn kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt und in einschlägige Kreise in Manhattan einführt. Damit beginnt der Aufstieg Trumps, den der kurzweilige Film mit einer Fülle weitgehend chronologisch angeordneter Anekdoten nacherzählt. Der grandios gespielte und im 16mm-Retro-Look gedrehte Film rekapituliert den ersten Teil von Trumps Karriere bis ins Jahr 2003, als Trump von dem Fernsehproduzenten Mark Burnett für die „The Apprentice“-Show gewonnen wurde. Ein zwischen (Real-)Satire und einer Groteske über pathologischen Narzissmus schillerndes Porträt des US-Politikers. - Sehenswert ab 14.

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Di 1. April 17.30 und 20 Uhr
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Anora

Drama

Regie: Sean Baker

mit: Mikey Madison (Ani) · Mark Eydelshteyn (Iwan) · Yura Borisov (Igor) · Karren Karagulian (Toros) · Vache Tovmasyan (Garnick)

USA 2024 | 140 Minuten | ab 16

Ein mit Dollars um sich werfender junger Russe engagiert in New York eine Stripperin für eine ganze Woche, fliegt mit ihr nach Las Vegas und heiratet sie aus einer Laune heraus. Das ruft nicht nur die Handlanger seiner Eltern, sondern auch diese selbst auf den Plan. Der Versuch, die Ehe schnellstmöglich wieder zu annullieren, mündet in eine wilde Verfolgungsjagd voller absurder Komik und romantischer Intermezzi. Die energiegeladene Tragikomödie mit märchenhaftem Überschwang entfaltet in langen, präzise auserzählten Sequenzen eine fieberhafte Dynamik, bei der es weniger um Sexarbeit als um die Abhängigkeit vom (russischen) Geld geht. Die Konzentration auf den Augenblick und die bloße Gegenwart erzeugt eine große Nähe zu den Figuren, die mit viel Sympathie und einem großen Humanismus gezeichnet werden. - Sehenswert ab 16.

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Di 8. April 17.30 und 20 Uhr
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Die Fotografin

Biopic

Regie: Ellen Kuras

mit: Kate Winslet (Lee Miller) · Andy Samberg (David E. Scherman) · Josh O'Connor (Antony Penrose) · Andrea Riseborough (Audrey Withers) · Alexander Skarsgård (Roland Penrose)

Großbritannien/USA 2023 | 116 Minuten | ab 12

Ende der 1930er-Jahre war die US-Amerikanerin Lee Miller vor allem als legendäres Ex-Modell und Muse des Surrealisten Man Ray bekannt. Mit Kriegsausbruch beginnt sie jedoch für die britische „Vogue“ zu arbeiten, zunächst noch als Modefotografin, schließlich aber als bei der US-Armee akkreditierte Kriegsberichterstatterin. 1945 entstehen ihre erst posthum veröffentlichten Aufnahmen in den gerade befreiten Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau. Der in Rückblenden erzählte biografische Film ist ganz auf die prominente Hauptdarstellerin herum inszeniert und bleibt lange formelhaft. Erst im zunehmenden Verlauf gewinnt er etwas Kontur, wenn er die Pionierleistung der Hauptfigur in angemessenes Licht rückt. - Ab 14.

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