Drama
Regie: German Kral
mit: Diego Cremonesi (Julio Färber) · Marina Bellati (Mariela Martínez) · Regina Lamm (Dorothe Färber) · Carlos Portaluppi (Carlos Acosta) · Manuel Vicente (Atilio Fernández)
Deutschland/Argentinien 2023 | 93 Minuten | ab 12
Ein alleinerziehender Musiker, der tagsüber einen kleinen Schuhladen in Buenos Aires betreibt, will 2001 mit seiner Mutter und seiner Tochter nach Berlin auszuwandern, weil sich die wirtschaftliche Misere immer mehr zuspitzt. Doch dann lernt er eine impulsive Taxifahrerin kennen und erlebt auch musikalisch einen Neuanfang. Eine filmische Liebeserklärung an den argentinischen Tango, die mit vielschichtigen Figuren und einem soliden Ensemble von einer Zeit erzählt, die von Armut, Arbeitslosigkeit und Massenprotesten geprägt war. Das temperamentvolle Drama partizipiert auch von der Melancholie bekannter Tango-Lieder. - Ab 14.
Drama
Regie: Carine Tardieu
mit: Fanny Ardant (Shauna Loszinsky) · Melvil Poupaud (Pierre Escande) · Cécile de France (Jeanne Escande) · Florence Loiret-Caille (Cécilia) · Sharif Andoura (Georges)
Frankreich/Belgien 2021 | 114 Minuten | ab 12
Fünfzehn Jahre nach einer ersten Begegnung, die beide als schicksalhaft erfahren haben, treffen eine 70-jährige Frau und ein 45-jähriger Arzt wieder aufeinander und verlieben sich. Obwohl der Mann verheiratet ist, lassen sich beide auf eine Beziehung ein, doch eine fortschreitende Parkinson-Erkrankung stellt die junge Liebe vor Herausforderungen. Romantisches Melodram über die Kraft der Liebe und die Verletzlichkeit des Älterwerdens, zwar nicht übermäßig problematisiert, aber doch mit realistischem Blick auf Hintergründe. Trotz des idealisierenden Grundtons ein vor allem durch das Zusammenspiel der Hauptdarsteller zartfühlender Film. - Ab 14.
Drama
Regie: Valeria Bruni Tedeschi
mit: Nadia Tereszkiewicz (Stella) · Louis Garrel (Patrice Chéreau) · Micha Lescot (Pierre Romans) · Sofiane Bennacer (Etienne) · Clara Bretheau (Adèle)
Frankreich/Italien 2022 | 126 Minuten | ab 12 | OmU
Mitte der 1980er-Jahre hat die Theaterschule im französischen Nanterre den Ruf einer radikalen Ausbildungsstätte. Unter den jungen Bewerbern für ein Schauspielstudium befindet sich auch eine Frau aus reichem Elternhaus, die als eine von zwölf Schülerinnen die Ausbildung beginnt. Neben den ersten Schritten auf der Bühne erlebt sie auch Liebe, Kummer, Versagensängste, Drogenprobleme und die Furcht vor AIDS. Das autobiographisch fundierte Drama der Schauspielerin Valeria Bruni Tedeschi setzt der eigenen Ausbildung ein Denkmal und weist einige amüsante und eindringliche Episoden auf. Allerdings weist der ausgefaserte Film auch banalere Sequenzen auf, die den Rückblick aus erster Hand auf ein Kapitel europäischer Theatergeschichte verwässern. - Ab 16.
Originalfassung mit Untertiteln
Drama
Regie: Emanuele Crialese
mit: Penélope Cruz (Clara) · Vincenzo Amato (Felice) · Luana Giuliani (Adriana) · Elena Arvigo (Patrizia) · María Chiara Goretti (Diana)
Italien/Frankreich 2022 | 99 Minuten | ab 12
In den 1970er-Jahren flüchtet sich eine Frau aus der gehobenen römischen Mittelschicht, die von ihrem Ehemann schamlos betrogen wird, in einen umso intensiveren Kontakt zu ihren drei Kindern, um mit der lieblosen Beziehung und der bürgerlichen Enge ihres Hausfrauenlebens klarzukommen. Die älteste Tochter, die sich in der Nachbarschaft als Junge ausgibt und das Frausein ablehnt, verschärft die Situation. Ein autobiografisch inspiriertes, mit surrealen Musik- und Tanzeinlagen durchwirktes Familienmelodram, das die Konflikte nicht zuspitzt, sondern eher flirrende Stimmungen zwischen Traum und Bedrückung beschwört. - Ab 16.
Drama
Regie: Asli Özge
mit: Luise Heyer (Henrike Koch) · Felix Kramer (Johannes Horn) · Christian Berkel (Erik Behr) · Timur Magomedgadzhiev (Ismail Sultanov) · Anne Ratte-Polle (Carolin Hahn)
Deutschland/Belgien 2022 | 119 Minuten | ab 12
Ein Berliner Mietshaus wird aufgrund eines nicht erklärten Vorfalls von der Polizei abgeriegelt. Gerüchte machen die Runde, Personen werden verdächtigt. Zudem ist die Nachbarschaft ohnehin gespalten, da das Haus kurz vor dem Verkauf steht und der neue Hausverwalter sie gegeneinander auszuspielen scheint. In Form einer Versuchsanordnung diagnostiziert das multiperspektivisch aufgebaute Drama ein soziales Klima, das von Entsolidarisierung, Spaltung und Rassismus geprägt ist. Die Hausgemeinschaft erscheint dabei als Mikrokosmos der Gesellschaft. Da jedoch der gesellschaftliche Befund von vornherein feststeht, gerät dem Film die Beweisführung recht durchsichtig. - Ab 16.
Romantische Komödie
Regie: Wes Anderson
mit: Jason Schwartzman (Augie Steenbeck) · Scarlett Johansson (Midge Campbell) · Tom Hanks (Stanley Zak) · Jeffrey Wright (General Grif Gibson) · Tilda Swinton (Dr. Hickenlooper)
USA 2023 | 106 Minuten | ab 12
In den 1950er-Jahren strandet ein Kriegsfotograf mit seinen Kindern in einer US-amerikanischen Wüstenstadt. Während der Vater mit einer Filmdiva und sein Sohn mit ihrer Tochter anbandelt, findet der Junior-Stargazer-Kongress statt, für den sich allerlei skurrile Gestalten im Dorf versammelt haben. Die mit mannigfaltigen Symmetrien, peinlich exakt geordneten Details, dem Einsatz von Split Screens und visuellen Spielereien bis zum Bersten gefüllte Komödie, setzt seine diversen Handlungs- und Metaebenen geschickt zu einem komplexen Gesamtkonstrukt zusammen, das jedoch mehr affektives Ausweichmanöver als komisch-melancholische Liebes- und Trauergeschichte ist. - Ab 14.
Drama
Regie: Christian Carion
mit: Line Renaud (Madeleine Keller) · Dany Boon (Charles) · Alice Isaaz (Junge Madeleine Keller) · Jérémie Laheurte (Raymond Haguenot) · Gwendoline Hamon (Denise Keller)
Frankreich 2022 | 91 Minuten | ab 12
Ein Pariser Taxifahrer übernimmt den Transport einer 92-jährigen Frau, die von ihrem Haus zu ihrer neuen Bleibe in einem Altersheim quer durch die Stadt gefahren muss. Auf der Fahrt animiert sie ihn zu einigen Umwegen und vertraut ihm Details aus ihrer Vergangenheit an, während sich auch der überarbeitete Fahrer mehr und mehr öffnet. Die gediegene Komödie um eine Zufallsgemeinschaft wird über weite Strecken vom Rhythmus der Taxifahrt getragen und verdankt ihrem blendenden Darsteller-Duo viele humorvolle wie anrührende Momente. Misslungen sind hingegen die Rückblenden, die in billiger Melodramatik schwelgen und den Film immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen. - Ab 14.
Romantische Komödie
Regie: Emmanuel Mouret
mit: Sandrine Kiberlain (Charlotte) · Vincent Macaigne (Simon) · Georgia Scalliet (Louise) · Maxence Tual (Manu) · Stéphane Mercoyrol (Carlos)
Frankreich 2022 | 101 Minuten | ab 0
Eine alleinerziehende Mutter und ein verheirateter Familienvater lassen sich auf eine Affäre ein, die keine Verpflichtungen beinhalten soll. Über mehrere Monate versuchen sie, ihrer Liaison zwischen Offenheit und Versteckspiel immer neue Impulse zu verschaffen. Auf Dauer aber lässt sich ihre hermetische Zweisamkeit nicht aufrechterhalten. Geschmeidige romantische Komödie mit geistreichen Dialogen und einem exzellenten Darstellerduo, das über viele kurze Sequenzen hinweg die Paardynamik abwechslungsreich und spannend hält. Der Film konzentriert sich auf die Hauptfiguren, stellt moralische Aspekte zurück und überlässt sich ganz seiner sympathischen Leichtigkeit. - Ab 14.
Komödie
Regie: François Ozon
mit: Nadia Tereszkiewicz (Madeleine Verdier) · Rebecca Marder (Pauline Mauléon) · Isabelle Huppert (Odette Chaumette) · Dany Boon (Palmarède) · Fabrice Luchini (Gustave Rabusset)
Frankreich 2023 | 103 Minuten | ab 12
Eine angehende Schauspielerin wird in den 1930er-Jahren bei einem Vorsprechen von einem Theaterproduzenten belästigt, der unmittelbar danach ermordet wird. Die Mitbewohnerin der jungen Aktrice, eine Anwältin, überredet sie dazu, die Tat einzugestehen und sich vor Gericht wegen Notwehr freisprechen zu lassen. Durch die öffentliche Aufmerksamkeit werden beide Frauen schlagartig bekannt, erleben aber auch unverhoffte Folgen ihres Schwindels. Eine mit viel Lust an süffisanter Übertreibung in Szene gesetzte Hommage an US-Screwball-Comedys, die temporeich und mit einem großartigen Ensemble unterhält. Die Schieflagen im Verhältnis von Männern und Frauen werden überspitzt, aber durchaus ernsthaft aufgegriffen. - Ab 14.