Das Programm

Alle Filme laufen im CinePlanet5, Oldesloer Straße 34, Bad Segeberg (Tel.: 04551-7100).
Di 19. März, 17 und 20 Uhr
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All eure Gesichter

Drama

Regie: Jeanne Herry

mit: Adèle Exarchopoulos (Chloé Delarme) · Dali Benssalah (Nassim) · Leïla Bekhti (Nawelle) · Élodie Bouchez (Judith) · Suliane Brahim (Fanny)

Frankreich 2023 | 118 Minuten | ab 12

Drei Frauen und ein Mann, die Opfer von Gewaltverbrechen geworden sind, treffen im Rahmen eines therapeutischen Angebots im geschützten Raum auf verurteilte Gewalttäter. Hinzu kommt für eine der Frauen eine Konfrontation mit dem Bruder, der sie sexuell missbraucht hat. Opfer wie Täter reagieren zunächst skeptisch auf die Mediation, in den von Sozialarbeitern begleiteten Gesprächen kristallisieren sich aber bald auch Fortschritte heraus. Das konzentrierte und sensible Ensembledrama zeigt anhand individueller Geschichten die Erfolge des tatsächlich existierenden „Restorative Justice“-Programms auf. Dabei rücken intensiv Fragen nach Vergebung und Einfühlung in die schmerzhaften Erfahrungen des Anderen in den Vordergrund. - Sehenswert ab 14.

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Di 26. März, 17 und 20 Uhr
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791 KM

Komödie

Regie: Tobi Baumann

mit: Iris Berben (Marianne) · Joachim Król (Joseph) · Nilam Farooq (Tiana) · Ben Münchow (Philipp) · Lena Urzendowsky (Susi)

Deutschland 2023 | 103 Minuten | ab 12

Nach einem heftigen Sturm landen vier in München gestrandete Reisende gemeinsam in einem Taxi, das sie dringend nach Hamburg kutschieren soll. Der Fahrer ist allerdings auf niemanden gut zu sprechen, und auch die Fahrgäste sind sich nicht grün. Auf dem Weg quer durch Deutschland führt das Auto-Kammerspiel auch mental durch die Schlachtfelder der gesellschaftlichen Kontroversen. Die etwas holprige Komik resultiert zunächst aus betont schablonenhaft dargestellten Charakteren, gewinnt durch das immer nuanciertere Spiel der Darsteller und ein kluges Drehbuch aber zunehmend an Plastizität. - Ab 14.

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Di 2. April, 17 und 20 Uhr
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Perfect Days

Drama

Regie: Wim Wenders

mit: Kôji Yakusho (Hirayama) · Arisa Nakano (Niko) · Aoi Yamada (Aya) · Tokio Emoto (Takashi) · Yumi Asô (Keiko)

Japan/Deutschland 2023 | 125 Minuten | ab 0

Ein Mann im mittleren Alter arbeitet als Toilettenreiniger in Tokio, wo er öffentliche Bedürfnisanstalten sauber hält. Auf dem Weg zur Arbeit hört er Musik auf Kassetten, er liebt Bücher und fotografiert gerne Bäume, besucht eine Badeanstalt und seine Stammkneipe. Mit seinem einfachen Leben scheint er zufrieden zu sein, doch eine Reihe von zufälligen Begegnungen erinnert ihn immer wieder auch an seine Vergangenheit. Wim Wenders entfaltet seine filmische Hommage an sein Vorbild Yasujiro Ozu in eindrucksvoller Seelenruhe, in der Ansätze dramatischer Zuspitzungen hinter den sanften Gleichmut der Bilder zurücktreten müssen. Detailgenau in der Lebenswelt der Hauptfigur, weitet sich der Film zur liebevollen Kinofantasie eines Lebens, das sich in der Form, die es sich selbst gibt, genug ist. - Sehenswert ab 14.

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Di 9. April, 17 und 20 Uhr
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So sind wir, so ist das Leben

Tragikomödie

Regie: Nathan Ambrosioni

mit: Camille Cottin (Antonia 'Toni' Livesi) · Léa Lopez (Mathilde) · Thomas Gioria (Marcus) · Louise Labèque (Camille) · Oscar Pauleau (Timothée)

Frankreich 2023 | 96 Minuten | ab 6

Eine ehemals erfolgreiche Sängerin ist als alleinerziehende Mutter von fünf Teenager-Kindern vollbeschäftigt. Doch da die beiden Älteres kurz vor dem Schulabschluss stehen, stellt sie ihr plötzlich die Sinnfrage und sie beschließt gegen äußere Widerstände, ein pädagogisches Studium zu beginnen. Die warmherzig-komödiantische Geschichte über familiäre Turbulenzen, Mutterschaft und späte Emanzipation erzählt in warmen Farben, flüssig und auch etwas gefällig, aber nicht aufdringlich von der Kunst, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sorgfältig werden die unterschiedlichen Figuren ausgearbeitet und im Zusammenspiel mit den anderen entfaltet. - Ab 14.

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Di 16. April, 17 und 20 Uhr
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Lola (2022)

Drama

Regie: Andrew Legge

mit: Emma Appleton (Thomasina Hanbury) · Stefanie Martini (Martha Hanbury) · Rory Fleck-Byrne (Lieutenant Sebastian Holloway) · Aaron Monaghan (Cobcroft) · Shaun Boylan (Reginald Watson)

Irland/Großbritannien 2022 | 79 Minuten | ab 12

Zwei britische Schwestern erfinden Ende der 1930er-Jahre einen Apparat, mit dem sie Funk- und Fernsehwellen aus der Zukunft empfangen können. Das nutzen sie nicht nur für ihr Vergnügen, sondern greifen damit auch in den Verlauf des Zweiten Weltkriegs ein, was unerwartete Folgen nach sich zieht. Das Spiel mit einem alternativen Geschichtsverlauf wird als eine Art historischer Found-Footage-Film mit grobkörnigen schwarz-weißen 16mm-Bildern und fiktiven Newsreels inszeniert. Allerdings dient die metafiktionale Scharade eher als anregende intellektuelle Fingerübung denn als ethisch-realpolitische Fragestellung, was der monströsen Fiktion etwas lustvoll Verspieltes belässt. - Ab 14.

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Di 23. April, 17 und 20 Uhr
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One for the Road (2023)

Drama

Regie: Markus Goller

mit: Frederick Lau (Mark) · Nora Tschirner (Helena) · Burak Yigit (Nadim) · Godehard Giese (Dr. Blau) · Friederike Becht (Anja)

Deutschland 2023 | 115 Minuten | ab 12

Ein alkoholsüchtiger Bauingenieur gerät im Vollsuff in eine Polizeikontrolle und verliert seinen Führerschein. Aus Trotz schließt er eine Wette ab, keinen Tropfen mehr zu trinken, bis er wieder fahren darf. Mit einer geballten Ladung robuster Komik kreist der Film zwischen drohendem Rückfall und dem Widerstand, sich mit den Gründen der Sucht auseinanderzusetzen, um Hochs und Tiefs einer selbstverordneten Nüchternheit. Ein üppig orchestriertes Solo für den Hauptdarsteller, für ein Sittenbild fehlt es allerdings an genaueren Milieuschilderungen. - Ab 14.

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Di 30. April, 17 und 20 Uhr
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Die Theorie von Allem

Drama

Regie: Timm Kröger

mit: Jan Bülow (Johannes Leinert) · Olivia Ross (Karin Hönig) · David Bennent (Kommissar Arnold) · Hanns Zischler (Dr. Strathen) · Gottfried Breitfuß (Prof. Blumberg)

Deutschland/Österreich/Schweiz 2022 | 118 Minuten | ab 6

Ein junger Doktorand und sein Doktorvater reisen in den 1960er-Jahren zu einem Hotel in den Alpen, in dem ein Physiker-Kongress stattfindet. Vor Ort ereignen sich mysteriöse Vorgänge. Der junge Wissenschaftler, der sich mit der Vielweltentheorie beschäftigt, wird von einer faszinierenden Pianistin abgelenkt, die plötzlich verschwindet. Als einer der Professoren tot im Schnee liegt, der Doktorand den Toten aber alsbald dabei beobachtet, wie der quicklebendig im Zimmer der Pianistin stöbert, wird deutlich, dass etwas nicht im Lot ist. Das könnte auch mit den alten Stollen zu tun haben, die sich in der Nähe des Hotels befinden. Ein stilistisch fesselndes, anspielungsreiches Mystery-Drama in Schwarz-weiß, das ans Noir-Kino der 1940er- und 1950er-Jahre anschließt und mittels des Multiversum-Motivs suggestiv von existenzieller Ungewissheit erzählt. - Sehenswert ab 16.

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Di 7. Mai, 17 und 20 Uhr
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Auf dem Weg

Drama

Regie: Denis Imbert

mit: Jean Dujardin (Pierre Girard) · Joséphine Japy (Anna) · Izïa Higelin (Céline) · Anny Duperey (Hélène) · Jonathan Zaccaï (Arnaud)

Frankreich 2023 | 94 Minuten | ab 6

Nach einem schweren Unfall bricht ein berühmter französischer Reiseschriftsteller zu einer herausfordernden Wanderung von der Provence bis zur Normandie auf, die für ihn zugleich eine Flucht vor persönlichem Schmerz und einen inneren Heilungsprozess darstellt. Das auf einem autobiografischen Roman von Sylvain Tesson basierende Reisedrama kartografiert mit sanfter Poesie ein verborgenes, vom Zeitgeist vergessenes Frankreich jenseits der Metropolen. Dass die Erzählung mitunter dick aufträgt, macht die ruhige Dramaturgie mit lyrischem Atem und lakonischem Humor vergessen. - Ab 14.

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