Das Programm

Alle Filme laufen im CinePlanet5, Oldesloer Straße 34, Bad Segeberg (Tel.: 04551-7100).
Di 30. April, 17 und 20 Uhr
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Die Theorie von Allem

Drama

Regie: Timm Kröger

mit: Jan Bülow (Johannes Leinert) · Olivia Ross (Karin Hönig) · David Bennent (Kommissar Arnold) · Hanns Zischler (Dr. Strathen) · Gottfried Breitfuß (Prof. Blumberg)

Deutschland/Österreich/Schweiz 2022 | 118 Minuten | ab 6

Ein junger Doktorand und sein Doktorvater reisen in den 1960er-Jahren zu einem Hotel in den Alpen, in dem ein Physiker-Kongress stattfindet. Vor Ort ereignen sich mysteriöse Vorgänge. Der junge Wissenschaftler, der sich mit der Vielweltentheorie beschäftigt, wird von einer faszinierenden Pianistin abgelenkt, die plötzlich verschwindet. Als einer der Professoren tot im Schnee liegt, der Doktorand den Toten aber alsbald dabei beobachtet, wie der quicklebendig im Zimmer der Pianistin stöbert, wird deutlich, dass etwas nicht im Lot ist. Das könnte auch mit den alten Stollen zu tun haben, die sich in der Nähe des Hotels befinden. Ein stilistisch fesselndes, anspielungsreiches Mystery-Drama in Schwarz-weiß, das ans Noir-Kino der 1940er- und 1950er-Jahre anschließt und mittels des Multiversum-Motivs suggestiv von existenzieller Ungewissheit erzählt. - Sehenswert ab 16.

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Di 7. Mai, 17 und 20 Uhr
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Auf dem Weg

Drama

Regie: Denis Imbert

mit: Jean Dujardin (Pierre Girard) · Joséphine Japy (Anna) · Izïa Higelin (Céline) · Anny Duperey (Hélène) · Jonathan Zaccaï (Arnaud)

Frankreich 2023 | 94 Minuten | ab 6

Nach einem schweren Unfall bricht ein berühmter französischer Reiseschriftsteller zu einer herausfordernden Wanderung von der Provence bis zur Normandie auf, die für ihn zugleich eine Flucht vor persönlichem Schmerz und einen inneren Heilungsprozess darstellt. Das auf einem autobiografischen Roman von Sylvain Tesson basierende Reisedrama kartografiert mit sanfter Poesie ein verborgenes, vom Zeitgeist vergessenes Frankreich jenseits der Metropolen. Dass die Erzählung mitunter dick aufträgt, macht die ruhige Dramaturgie mit lyrischem Atem und lakonischem Humor vergessen. - Ab 14.

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Di 14. Mai, 17 und 20 Uhr
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The Zone of Interest

Drama

Regie: Jonathan Glazer

mit: Christian Friedel (Rudolf Höß) · Sandra Hüller (Hedwig Höß) · Ralph Herforth (Oswald Pohl) · Max Beck (Schwarzer) · Imogen Kogge (Linna Hensel)

USA/Großbritannien/Polen 2023 | 105 Minuten | ab 12

In den 1940er-Jahren bewohnt die Familie des KZ-Kommandanten Rudolf Höß in unmittelbarer Nachbarschaft zum Vernichtungslager ein Haus mit einem großen Garten. Als Höß versetzt werden soll, droht das Familienidyll zu zerbrechen. Seine Frau weigert sich, ihr „Traumhaus“ zu verlassen. Das historische Drama fußt auf dem gleichnamigen Roman von Martin Amis und seziert in nüchternen, undramatischen Bildern die verstörende Normalität der Täter, die sich im Schatten der Todesfabrik ein Paradies erschaffen haben. Die Radikalität und Wucht des schockierenden Films resultieren aus seinen schwer erträglichen Kippbildern zwischen Alltag und Schrecken, in die die Realität der Vernichtung nur über die Tonspur dringt. - Sehenswert ab 14.

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Mo 20. Mai, 17 und 20 Uhr
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Eine Million Minuten

Komödie

Regie: Christopher Doll

mit: Tom Schilling (Wolf Küper) · Pola Friedrichs (Nina Küper) · Karoline Herfurth (Vera Küper) · Anneke Kim Sarnau (Claudia Hergenrath) · Joachim Król (Werner Küper)

Deutschland 2024 | 125 Minuten | ab 0

Ein Berliner Kleinfamilie mit zwei Kindern kämpft mit der Work-Life-Balance, weil der Vater als Mitarbeiter der UN ständig unterwegs und die halbtags beschäftigte Mutter am Ende ihrer Kräfte ist. Zudem entwickelt sich die Tochter langsamer als andere Kinder. Bis diese sich eine Million gemeinsamer Minuten wünscht und alle vier zu einer zweijährigen Weltreise aufbrechen, bei der Job und Privatleben besser zusammenfinden sollen. Das klappt allerdings nur in der Theorie. Die prominent besetzte Bestseller-Verfilmung registriert vor pittoresker Ferienkulisse sehr genau die Widersprüche eines solchen Unterfangens, schreckt aber vor realistischen Alternativen zurück. Zudem drehen sich die Konflikte hauptsächlich um den Mann, nicht um neue Wege für eine moderne Partnerschaft. - Ab 14.

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Di 28. Mai, 17 und 20 Uhr
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Maria Montessori (2023)

Biopic

Regie: Léa Todorov

mit: Jasmine Trinca (Maria Montessori) · Leïla Bekhti (Lili d'Alengy) · Rafaëlle Sonneville-Caby (Tina) · Raffaele Esposito (Giuseppe Montesano) · Laura Borelli (Carlotta)

Frankreich 2023 | 101 Minuten | ab 0

Anfang des 20. Jahrhunderts betreibt die junge Ärztin Maria Montessori mit einem Kollegen in Rom eine Art pädagogisches Internat, in dem (lern-)behinderte Kinder gefördert werden, und entwickelt eine revolutionäre neue Lernmethode. Zugleich kann sie sich aus gesellschaftlichen Rücksichten nicht zu ihrem Verhältnis mit einem Kollegen und dem gemeinsamen Sohn bekennen. Der sorgfältig fotografierte und gestaltete Historienfilm führt Maria Montessoris Verdienste wie die Grenzen ihrer Emanzipation vor Augen, ohne didaktisch zu werden. In der Spiegelung mit einer zweiten Frau und Mutter treten die rigiden Moralvorstellungen der damaligen Gesellschaft plastisch hervor. - Ab 14.

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Di 4. Juni, 17 und 20 Uhr
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Priscilla

Biopic

Regie: Sofia Coppola

mit: Cailee Spaeny (Priscilla Beaulieu Presley) · Jacob Elordi (Elvis) · Dagmara Dominczyk (Ann Beaulieu) · Ari Cohen (Captain Beaulieu) · Jorja Cadence (Patsy Presley)

USA/Großbritannien/Italien 2023 | 113 Minuten | ab 12

Ein biografisches Drama über Priscilla Presley und ihre Beziehung zu Elvis Presley, angefangen beim Kennenlernen 1959 in Deutschland über den Umzug nach Graceland bis zur Hochzeit 1967, gefolgt von der Scheidung 1973. Die Liebe, die als romantischer Mädchentraum beginnt, kippt in der Isolation von Graceland zunehmend in ein beklemmendes Wechselbad der Gefühle. Ein in sanften Pastelltönen gehaltenes, auf ruhige Weise gleichwohl sehr präzises Porträt einer zerstörerischen Beziehung, aus der sich die Protagonistin in einem langsamen Emanzipationsprozess löst. In der Titelrolle bewundernswert gespielt, überzeugt der Film auch durch seine Ausstattung, die die verschiedenen Milieus kontrastreich porträtiert. - Sehenswert ab 14.

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Di 11. Juni, 17 und 20 Uhr
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Poor Things

Drama

Regie: Yorgos Lanthimos

mit: Emma Stone (Bella Baxter) · Mark Ruffalo (Duncan Wedderburn) · Willem Dafoe (Dr. Godwin Baxter) · Ramy Youssef (Max McCandles) · Jerrod Carmichael (Harry Astley)

USA/Irland/Großbritannien 2023 | 142 Minuten | ab 16

In einem fiktionalisierten viktorianischen England hat ein Wissenschaftler aus dem Körper einer Toten und dem Gehirn eines Babys eine junge Frau erschaffen, deren Entwicklung er in der Isolation seines Anwesens beobachtet. Je mehr die Kreatur lernt, umso weniger will sie sich mit ihrem Dasein als Studienobjekt zufriedengeben. Nachdem sie ihre Sexualität entdeckt, emanzipiert sie sich aus den patriarchalen Strukturen ihres „Gott-Vaters“, aber auch ihres Liebhabers und anderer Männer. Ein durch und durch sexpositiver Retro-Science-Fiction-Film, der pointiert-komisch, aber auch klug-poetisch über die Conditio humana reflektiert. Explizit sind dabei weniger die zahlreichen Sexszenen als das Selbst-Erklärende einer in sich geschlossenen Welt, der es bei aller Komik und feministischen Kraft aber an Ambiguität und Imperfektion mangelt. - Ab 16.

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Di 18. Juni, 17 und 20 Uhr
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All of Us Strangers

Drama

Regie: Andrew Haigh

mit: Andrew Scott (Adam) · Paul Mescal (Harry) · Jamie Bell (Dad) · Claire Foy (Mom) · Carter John Grout (junger Adam)

Großbritannien/USA 2023 | 105 Minuten | ab 12

In einem anonymen Hochhaus in London lernen sich zwei Männer kennen und lieben. Doch ihre Beziehung steht unter keinem guten Stern, da einer von ihnen durch ein Kindheitstrauma an Ängsten leidet. Indem er Begegnungen mit wichtigen, aber verlorenen Menschen imaginiert, gelingt es ihm allmählich, den Verlust zu verarbeiten. Doch darüber vernachlässigt er seinen Partner. Das hervorragend gespielte Liebesdrama nutzt Motive des Geisterfilms, um über Verlust und eine tragische Liebe zu erzählen. Zudem spiegeln sich in den Gesprächen die gesellschaftlichen Veränderungen in der Akzeptanz von Homosexualität. - Sehenswert ab 16.

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Di 25. Juni, 17 und 20 Uhr
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Die Herrlichkeit des Lebens

Drama

Regie: Georg Maas

mit: Sabin Tambrea (Franz Kafka) · Henriette Confurius (Dora Diamant) · Manuel Rubey (Max Brod) · Daniela Golpashin (Elli Hermann) · Alma Hasun (Ottla)

Deutschland 2024 | 99 Minuten | ab 6

Im Sommer 1923, ein Jahr vor seinem Tod, lernt der an Tuberkulose leidende Schriftsteller Franz Kafka an einem Ostseestrand die schöne, lebensfreudige Dora Diamant kennen, die aus Polen stammt. Hals über Kopf verlieben sie sich und ziehen gemeinsam nach Berlin. Doch Kafkas Gesundheitszustand verschlimmert sich zusehends. Ein anspruchsvolles, herausragend gespieltes Liebesdrama, das sich zunächst auf die romantische Annäherung zwischen Mann und Frau konzentriert, aber auch das schriftstellerische Schaffen Kafkas, seine starke Selbstkritik und das belastete Verhältnis zum Vater nicht ausspart. - Sehenswert ab 14.

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Di 2. Juli, 17 und 20 Uhr
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Killers of the Flower Moon

Thriller

Regie: Martin Scorsese

mit: Leonardo DiCaprio (Ernest Burkhart) · Robert De Niro (William Hale) · Lily Gladstone (Mollie Burkhart) · Jesse Plemons (Tom White) · Tantoo Cardinal (Lizzie Q)

USA 2023 | 206 Minuten | ab 12

In den 1920er-Jahren bescherten reiche Ölfunde in Oklahoma Mitgliedern der Osage Nation großen Reichtum, was unter den Weißen Neid und Gier weckte. Ein einflussreicher Rancher heuert seinen Neffen an, der eine Osage-Frau zuerst heiraten und dann beseitigen soll, um vom schwarzen Gold zu profitieren. Nach einer Reihe brutaler Todesfälle unter den Osage kommt das neugegründete FBI bald komplizierten Verflechtungen auf die Spur, die bis in höchste Machtkreise reichen. Der nach einem gleichnamigen Buch inszenierte Film rekapituliert die „Oklahoma Murders“ aus Sicht der rassistischen Weißen und handelt von den Folgen des ungezügelten Kapitalismus und der Ausbeutung der Ureinwohner. Der sehr ruhige, über 200 Minuten lange Film wirkt dabei wie eine große Revision des bisherigen Kinos von Martin Scorsese, seiner Geschwindigkeit und seines weißen US-Gangstertums. Ein meisterliches Spätwerk, das als Serie aber besser funktioniert hätte. - Sehenswert ab 16.

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